Relationale Datenbanken sind das Rückgrat und zentrale Element vieler traditioneller Geschäftsanwendungen im Umfeld großer Firmen. Im Quellcode solcher Anwendungen nimmt der Anteil des Codes, der sich mit der Zusammenstellung von SQL-Abfragen und der Bearbeitung von Suchergebnissen beschäftigt einen unverhältnismäßig großen Anteil ein. Ein Grund ist die mangelhafte Komposonalität von SQL-Abfragen: Abfragen und Ausdrücke zu einer Abfrage zusammenzufügen kann zur echten Herausforderung werden. Die mangelnde Abstraktionsfähigkeit von SQL ein Hindernis bei der Entwicklung von Software, die unterschiedliche Datenbank-Produkte unterstützen muss.
Dieser Vortrag zeigt wie die Verwendung von SQL durch eine kompositionale domänenspezifische Abfragesprache auf Basis von relationaler Algebra ersetzt werden kann. Ziel ist es den Anwendungscode frei von SQL zu halten und von Detail-Wissen über die Funktionsweise des Datenbank-Modells und der Datenbank-Software zu befreien. Für die Übersetzung in effizientes SQL wird ein optimierender Compiler vorgestellt, der den Anforderungen eines produktiven Einsatzes gewachsen ist. Der Vortrag zeigt zudem, wie der durchgängige Einsatz der Abfragesprache die Flexibilität der Anwendung steigert.
Die vorgestellte Abfragesprache und der Query-Compiler gehören zum Kern der Enterprise-Content-Management-Suite ImageMaster, die von T-Systems International GmbH hergestellt wird und in zahlreichen Produktivumgebungen zum Einsatz kommt.
Dr. Eric Knauel ist seit 2008 Software-Architekt bei T-Systems International GmbH in Leinfelden-Echterdingen. Er arbeitet schwerpunktmäßig in der Produktentwicklung des Kernes der Enterprise-Content-Management-Suite ImageMaster.
Von 1997 bis 2008 hat er in Tübingen Informatik studiert und war wissenschaftlicher Angestellter im Arbeitsbereich Programmiersprachen und Compilerbau. 2008 hat er seine Dissertation zum Thema Kontrollflußanalysen für Programmiersprachen höherer Ordnung fertig gestellt.
