Vortrag: 15:05–15:50 (deutsch)

Hyper Hyper! Javascript fatigue und die Hypermedia Renaissance (?)

Hypermedia erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance. Das Elixir-Webframework Phoenix bietet mit Live-Views einen Hypermedia-Mechanismus an, um reiche Webfrontends ohne JavaScript zu schreiben. Ähnlich das Turbo-Paket für Ruby on Rails.

Dazu gesellt sich seit einiger Zeit HTMX. Das ist eine sprach- und frameworkunabhängige Javascript-Bibliothek die HTML als Hypertext endlich vervollständigen soll. Wer sich schon immer darüber geärgert hat, dass nur Anchor-Tags und Formulare einen Request abschicken dürfen, warum diese überhaupt nur GET bzw. POST unterstützen und warum immer gleich die ganze Seite ersetzt werden muss, ist hier genau richtig.

Anders als mit React und Konsorten bekommen wir mit HTMX endlich wieder die Möglichkeit, wirklich deklarativen Frontendcode zu schreiben und den Zustand dort zu lassen, wo er ohnehin hingehört: auf dem Server. Dass die Frontend Buildzeiten auf Null sinken ist natürlich ein netter Bonus.

Wer also keine Lust mehr hat, für jede Single Page Application grundlegende Browserfunktionalität nachzubauen (looking at you, Navigation und History) oder Performancehacks für große <select>s zu basteln, kann sich hier anschauen, wie das deklarative Hypermedia Web in Zukunft (wieder) aussehen könnte.

Marco Schneider

Fediverse: @anarres@chaos.social

Marco ist Softwarearchitekt bei der Active Group GmbH in Tübingen, die Software ausschließlich mit funktionaler Programmierung entwickelt. Er interessiert sich neben der funktionalen Programmierung auch für die Feinheiten von Programmiersprachen und die Auswirkungen, die Sprachmittel auf das Design unserer Programme hat.